Arten des Franchise

Wir erklären die Arten des Franchise

Da die Franchise-Systeme verschiedene Erscheinungsformen aufweisen, werden sie unter anderem nach den Wirtschaftssektoren unterschieden. Dabei gibt es im Wesentlichen drei Formen: Produktions-Franchising, Vertriebs-Franchising und Dienstleistungs-Franchising.

Beim Produktions-Franchising hat allein der Franchisenehmer das Know-how zur Erzeugung und weiteren Verarbeitung der Produkte.

Dagegen setzt das Vertriebs-Franchising auf den ganzen Betrieb des Franchisenehmers. Dies umfasst alle Funktionen des Betriebs bis auf die Verwaltung.

Bei der dritten Gruppe, dem Dienstleistungs-Franchising, erbringt der Franchise-Nehmer Dienstleistungen, die auf dem Wissen und dem Know-how des Franchise-Gebers beruhen.

Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten

Zudem können die Arten des Franchise unterschieden werden zwischen Voll-Franchising, Shop-in-Shop-Franchising, Corporate-Franchising, Conversion-Franchising und Mini-Franchising.

Bei der ersten Art, dem Voll-Franchising, wird das Unternehmen vom Franchisenehmer mittels einer Lizenz des Franchisegebers rechtlich und wirtschaftlich ohne Einfluss des Gebers geführt.

Die zweite Art, das Shop-in-Shop-Franchising, findet man zum Beispiel bei kleineren Shops, die ihre Güter in größeren Warenhäusern anbieten. Dabei ist das angebotene Sortiment festgelegt.

Die dritte Art, das Corporate-Franchising, ist eine Form, bei der der Franchise-Nehmer ein Gesellschafter in Auftrag eines Unternehmens ist. Dabei wird ein hoher Kapitalaufwand benötigt.

Sehr selten kommt bei den Arten des Franchise das Mini-Franchising oder auch Abteilungs-Franchising vor. Hierbei wird in einem eigenen unabhängigen Betrieb eine eigene Abteilung eröffnet und ausschließlich für diese Abteilung ein Vertrag abgeschlossen.

Die letzte Art, das Conversions-Franchising, ist eine Beschreibung für die Verwandlung von Filialen des Franchise-Gebers zu eigenständigen Franchise-Nehmer-Unternehmen.

Subordinationsfranchising und Partnerschaftsfranchising

Die Arten des Franchise können zudem unterschieden werden, wie die Partner zusammenarbeiten. Beim Subordinationsfranchising gibt es strikte Vorgaben des Franchise-Gebers in Bezug auf das Absatzkonzept und den Außenauftritt. Beim Partnerschaftsfranchising hingegen sind Geber und Nehmer gleichberechtigt. Das System wird dabei von den Partnern gemeinschaftlich entwickelt und ausgebaut.

Sonderformen des Franchising

Als Master-Franchise wird bezeichnet, wenn die Lizenz eines ausländischen Unternehmens gekauft wird, um damit auf dem deutschen Markt aktiv zu werden. Diese Lizenz wird dabei vom Master-Franchise-Nehmer auf eigene Rechnung an die weiteren Franchise-Nehmer weitergegeben.

Wenn ein Franchise-Nehmer mehrere Lizenzen des gleichen Systems erwirbt, nennt man diese Art Mehrfach-Franchise. Dies ist allerdings nicht zu verwechseln mit den Franchise-Nehmern von mehreren Franchisen.

Eine Art, die aus den Vereinigten Staaten von Amerika stammt, sind die Gebietsentwicklungsverträge. Dabei wird von einem sogenannten Developer ein bestimmtes Gebiet aufgebaut und für jeden Standort jeweils ein eigener Franchise-Vertrag abgeschlossen.

Neben den angeführten Arten des Franchise können auch Mischformen existieren.