Franchise Partner
Der Franchisenehmer wird, im vertraglichen Miteinander mit dem Franchisegeber, vorzugsweise als Franchise Partner bezeichnet. Damit soll auch verbal das gleichberechtigte, also partnerschaftliche Verhältnis zwischen den zwei Vertragsparteien deutlich werden. Partner zu sein ist sowohl sachlich als auch emotional angebrachter und in der heutigen Zeit zutreffender als ein Geben und Nehmen, wie es die Worte Franchisegeber und Franchisenehmer formulieren. Ungeachtet dessen bleibt die rechtliche und tatsächliche Situation zwischen den Beteiligten unverändert bestehen. Für den Franchisegeber, also für den Inhaber einer Konzession, hängt der zukünftige geschäftliche Erfolg ganz wesentlich vom Können, vom Knowhow sowie von der Leistungswilligkeit seines Franchise Partners als dem Konzessionsnehmer ab.
Den richtigen Franchise Partner zu finden kann mit einer Personalsuche auf dem freien Arbeitsmarkt verglichen werden. Umgekehrt wird von Interessenten auch eine Franchise Partnerschaft gesucht beziehungsweise angestrebt. Wenn Angebot und Nachfrage zueinander passen, dann kann sich daraus eine erfolgreiche Franchise Partnerschaft entwickeln. Bis dahin ist es jedoch ein weiter Weg, der für beide Seiten mit wirtschaftlichen Risiken verbunden ist. Für den Rechteinhaber besteht es vor allem darin, den genau passenden Geschäftspartner zu finden und ihm eine Franchise Partnerschaft anzubieten.
Wie sieht der ideale Franchise Partner aus?
Der ideale Franchise Partner muss sowohl in ein allgemeines als auch individuelles Franchise-Profil passen. Das ist ein Mix aus Persönlichkeits- sowie aus fachspezifischem Anforderungsprofil. Zu den allgemeinen Voraussetzungen gehören unter anderem Alter, Schul- und Berufsausbildung, bisherige einschlägige Berufserfahrungen, Leumund, Bonität sowie Referenzen. Das Fachwissen lässt sich in die beiden Bereiche fachspezifisch sowie fachübergreifend gliedern. Der Franchise Partner als kaufmännischer Unternehmer sollte bestenfalls das Fachwissen als eingetragener Kaufmann nachweisen können. Hilfreich kann es ergänzend noch sein, wenn er branchenbezogene Vor- oder auch Fachkenntnisse mitbringt. Das kann, muss aber nicht immer von Vorteil sein. Franchise Partner aus der Branche haben oftmals ein spezifisches berufliches Vorleben, das nicht immer erfolgreich verlaufen sein muss. Für den Franchisegeber gilt es dann abwägen, ob ein solcher Franchise Partner imagefördernd ist oder eher nicht.
Wer kann Franchise Partner werden?
Franchise Partner kann eine natürliche, aber auch eine juristische Person des privaten Rechts sein. Wer buchstäblich neu einsteigt, der wird das in aller Regel als Einzelunternehmer tun. Mit ihm ist der geschäftliche Umgang des Franchisegebers, ganz allgemein betrachtet, deutlich einfacher als mit einer Kapitalgesellschaft. Der Unternehmer ist Inhaber und als Franchise Partner der Entscheidungsträger. Im Gegensatz dazu wird der Franchisegeber, unter anderem auch wegen der Größe des Unternehmens, eine Kapitalgesellschaft wie GmbH oder Aktiengesellschaft sein. Auf die Franchise Partnerschaft hat ein solches Ungleichgewicht in der Rechtsstruktur der Partner jedoch keine Auswirkungen.
Franchise Partner zu finden ist zeitaufwändig
Die Akquisition von Franchise Partnern ist aufwändig und wird erfahrungsgemäß von der 100:10:1-Regel bestimmt. Regeln sind Ergebnisse, die auf Erfahrungen beruhen oder aus bestimmten Gesetzmäßigkeiten abgeleitet werden. Sie sind nicht rechtlich bindend, sondern eher eine Richtschnur, ein roter Leitfaden. Die 100:10:1-Regel im Franchising besagt, dass hundert Leads, also Erstkontakte, zu zehn persönlichen Verhandlungsgesprächen führen, von denen letztendlich eins erfolgreich als Franchise Partnerschaft endet. Selbst bei Abweichungen von dieser Regel zur einen oder zur anderen Seite hin zeigen diese Zahlen, dass ein Akquirieren von geeigneten Franchise Partnern mit hohem Zeit- und Personalaufwand verbunden ist. Der Franchisegeber kann dieses Rekrutierungsverfahren selbst durchführen, oder eine der wenigen bundesweiten Agenturen damit beauftragen. Für die Eigeninitiative wird gerne das Direkt Marketing bevorzugt. Dazu gehören die Präsentation auf der Firmenwebsite des Franchisegebers sowie gezielte Mailings. Eine andere kostenlose oder kostengünstige Möglichkeit sind die Bewerberportale der bundesweit vertretenen Industrie- und Handelskammern, der IHKs. Sie sind ein geradezu idealer Marktplatz, auf dem sich Franchisegeber sowie Franchise Partner treffen und im wahrsten Sinne des Wortes zueinander finden können.