Franchise Systeme

Ob Wellness, Fitness, Gastronomie, Einzelhandel oder Lebensmittelbranche, Franchise Systeme haben sich in den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen etabliert. Was zunächst in den USA ein Riesentrend war ist bereits seit vielen Jahren auch in Deutschland Gang und Gäbe. Mittlerweile existieren in Deutschland ca. 1000 Franchise-Systeme (von weltweit ca. 10 000 Franchisegebern), sodass Deutschland mit die europaweit größte Dichte an Franchisegebern aufweist. Für Existenzgründer bietet sich dadurch eine gute Möglichkeit in die Selbständigkeit zu starten, für Unternehmer mit guter Geschäftsidee bietet sich die Chance recht unkompliziert zu expandieren.

Der Vorteil liegt für beide Seiten klar auf der Hand: Franchisenehmer nutzen das bereits existierende, erfolgsversprechende Konzept inklusive der vorhandenen Geschäftsidee, den bestehenden Vertriebswegen, den Merchandise-Artikeln u.v.m. gegen ein festgelegtes Entgelt (Franchisegebühr). Zwischen dem Franchisegeber und dem Franchisenehmer wird ein Franchisevertrag geschlossen, der in Deutschland dem allgemeinen Vertragsrecht (BGB), dem Kartellrecht sowie dem Handelsrecht unterliegt, da es zumindest bisher in der Bundesrepublik Deutschland noch kein Franchiserecht als solches gibt. Dabei werden verschiedene Rechte und gegenseitige Pflichten sowie finanzielle Regelungen (z.B. Eintrittsgebühr, Franchisegebühr, Werbegebühr und Umsatzbeteiligung) festgelegt.

Franchisegeber expandieren, zum Teil enorm, durch die Beteiligung von rechtlich selbstständigen Franchisenehmern, welche die eigene Geschäftsidee nach klaren Regeln umsetzen. Der Franchisenehmer versteht sich als Unternehmer, der profitorientiert im eigenen Interesse handelt. Es entsteht eine klassische Win-Win Situation, von welcher beider Vertragsparteien profitieren.

Franchise Systeme sind jedoch nur erfolgreich, wenn klare Strukturen in den einzelnen Prozessen festgelegt wurden. Geschäftsideen sind demzufolge erst dann franchisefähig, wenn alle betrieblichen Abläufe standardisiert sind, das unternehmensinterne Know-How dokumentiert wurde, eine erfolgreiche Marketingkonzeption vorliegt und umgesetzt wird, Verkaufsförderungs- und Werbemaßnahmen definiert und eingesetzt werden, potenzielle Franchisenehmer zu jedem Zeitpunkt konkrete Beratung durch den Franchisegeber erfahren können, umfangreiche Schulungen für die Franchisenehmer zur Verfügung stehen, ein funktionierendes Qualitätsmanagement etabliert wurde und ein ständiger Verbesserungsprozess des Konzepts statt findet.

Erfolgsentscheidend ist, dass dem Franchisenehmer ein wettbewerbsfähiges Konzept an die Hand geben wird, welches sich durch entsprechende Alleinstellungsmerkmale (Wettbewerbsvorteile) auszeichnet. Außerdem ist eine solide Kapitalstruktur ein wichtiger Aspekt, der den Franchise-Systemen nachhaltigen Erfolg verspricht. Dabei sind auch finanzielle Mittel für die Weiterentwicklung und Verbesserung des bestehenden Konzepts zu berücksichtigen.

Franchising erweist sich zunehmend als erfolgsversprechendes Geschäftsmodell, welches sich in fast allen Branchen wachsender Beleibtheit erfreut.

Franchise Systeme nach Qualität beurteilen

Für einen Laien ist es äußerst schwer die einzelnen Franchise Systeme miteinander zu vergleichen und nach Qualität zu beurteilen. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, einen Experten um Rat zu fragen. Um ein faires und seriöses Urteil abgeben zu können, müssen unzählige Aspekte berücksichtigt werden. Dabei darf der Blick auch nicht ausschließlich auf der Verangenheit liegen, sondern sollte insbesondere auch die Gegenwart und die Zukunft berücksichtigen. Schließlich liegt die Gründung des Franchisenehmers auch in der Zukunft und somit sollte die aktuelle Herangehensweise primär betrachtet werden, wobei das zurückliegende nicht außer Acht zulassen ist. Franchise Systeme, die Vollmitglied im Deutschen Franchise Verband sind, haben sich einer Prüfung unterzogen und sind daher grundsätzlich als seriös einzustufen. Gleichzeitig darf dies allerdings nicht das einzig entscheidende Qualitätskriterium sein, da eine Mitgliedschaft freiwillig und mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist. Insbesondere junge Franchise Systeme, die noch relativ neu am Markt sind, können und/oder wollen sich daher eine Mitgliedschaft im DFV noch nicht leisten.